Städte und Dörfer
Die Städte und Dörfer mit besonderen Reiz und Charme sind die wahren Juwelen Spaniens. Sie sind weitläufig über das ganze Land verteilt und hegen so manche, architektonische Überraschung.
Im Laufe der Geschichte häuften sich in Spanien zum Teil weltbekannte Meisterwerke der Baukunst an. Die maurischen Paläste aus 1000 und einer Nacht und die imposanten Kathedralen und Burgen in Kastilien fesseln immer aufs Neue.
Die bekannten Museen wie der Alcazár in Toledo, das Muséo de Prado und das Reina-Sofia in Madrid sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
In Barcelona erhebt sich die Sagrada Familia, die Kathedrale von Antoni Gaudi hoch über der Stadt. Die Mezquita in der Kalifenstadt Cordoba vereint maurische und christliche Baustile in sich. In der riesigen Moschee aus dem achten Jahrhundert erbauten die Christen im 16. Jahrhundert eine prunkvolle Kathedrale. In der Santa Maria de Sede, der Kathedrale von Sevilla liegen die Gebeine von Christoph Kolumbus.
Zu den berühmten historischen Bauwerken gibt es noch unzählige Burgen, Schlösser und Klöster im ganzen Land. Sie sind in der Mehrzahl gut erhalten oder aufwendig restauriert.
Die wertvollsten Schätze liegen jedoch weit abseits vom Tourismus und den großen Städten. Die kleinen Städte und Dörfer mit ihren historischen Ortskernen sind wahre Juwelen. Ihre mythische Geschichte und ihre alten Traditionen sind immer noch deutlich spürbar. Es bieten sich tiefe Einblicke in die traditionelle regionale Küche, den Kuriositäten der Kunst und den alten Bräuchen. Auch die typischen regionalen Feste finden hier noch in ihren Ursprüngen statt.
Sie sind häufig von reizvollen Landschaften umgeben und bieten sehr viel Ruhe. Deshalb sind sie auch perfekt für stressfreies Reisen geeignet.
Städte und Dörfer in Castilla la Mancha
Uclés
Das kleine Dorf Uclés in der Mancha Kastilliens liegt um die 100 Kilometer südlich von der Hauptstadt Madrid entfernt und gehört zur Provinz Cuenca.
Auf einem Berg, hoch über den Ort liegt das sehenswerte Kloster Uclés. Es ist von einer riesigen Festung mit mächtigen Mauern und Wehrtürmen umgeben. Der spanische Architekt Francisco de Mora erbaute es im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil.
Im Inneren befindet sich ein in zwei Stufen angelegter, quadratischer Innenhof, der von den Kloster Gebäuden umsäumt ist. In der Mitte des Hofes steht eine bildschöne Zisterne. Die Hauptfassade ist mit einem kunstvollen Portal und einer Skulptur des Apostels Jakob reich verziert. Das Kloster gehört zum Santiago-Orden in La Mancha und ist dem heiligen Jakobus geweiht. Uclés ist inzwischen die Hauptstadt des Ordensgebietes. Das Kloster ist auch als „Escorial de La Mancha“ bekannt und seit 1931 als Kulturgut anerkannt.
Vor ein paar Jahren hat sich Uclés zudem als klassifiziertes Weinanbaugebiet einen Namen gemacht. Anfangs war der Weinbau nur auf Rotwein-Reben von mindesten sechs Jahre alten Rebstöcken beschränkt. Später kamen auch Weißwein-Reben dazu.
Städte und Dörfer in Aragón
Städte und Dörfer in Valencia
Guadalest
Zwischen zwei Bergketten liegt auf einem immerhin 500 Meter hohen Felsen der Ort Guadalest in der Provinz Alicante. Der malerisch im Tal eingebettete Stausee versorgt die Stadt und zudem die Umgebung mit Wasser. Ein in die Felsen gehauener Tunnel führt zur befestigten Altstadt auf dem Plateau und weiter zur maurischen Burg San-José. Von hier aus bietet sich ein privilegierter Blick über den Stausee und die Umgebung.
In ein paar der Häuser in der Altstadt sind sonderbare bis kuriose Museen eingerichtet. Da ist auf jeden Fall das Museum für Folterinstrumente, das Museum für Völkerkunde, das Krippen-Museum sowie das anmutende Puppenhaus-Museum zu nennen. Ein Höhepunkt ist das Mikrominiatur-Museum mit Kunstgemälden auf Reis- oder Sandkörnern. Seit 1974 ist Guadalest ein "Kunsthistorisches Denkmal“.
Städte und Dörfer in Andalucien
Frigiliana
Die Ortschaft Frigiliana liegt auf einer Höhe von 300 Meter am Süd-West-Hang der Sierra Almijara.
Von hier aus eröffnet sich ein spektakulärer Panoramablick auf die Costa del Sol. In dem alten, maurischen Ortskern sind die engen Gässchen zum Teil mit überdachten Gängen und Treppen verbunden. Die Häuser sind in einem strahlenden Weis mit farbigen Türen und Fenster gestrichen. Der Ort liegt in einer fantastischen Landschaft mit sanften Hügeln, vielen kleinen Bächen und Wasserfällen.
Castillo de Castellar
Weit im Süden Andalusiens in der Provinz Cadiz liegt die maurische Burg Castillo de Castellar. Der Höhenzug mit dem Kastell ist von Korkeichen-Wälder des Naturparks von Alcornocales umsäumt. Die 1979 restaurierte Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und diente als Grenzposition für das Königreich Taifa. Von der Burg aus bietet sich ein herrlicher Blick einerseits auf den Stausee Guadarranque und andererseits bis zum Felsen von Gibraltar. In und um die Burganlage ist ein kleines Dorf mit typischen weisen Häusern und engen Gässchen angesiedelt.
Mijas
Obwohl nur paar Kilometer von der Küste entfernt, liegt das traditionelle Bergdorf Mijas in der Sierra de Mijas auf 430 Meter über dem Meer. Es scheint wie ein großer Aussichtsbalkon, der in die Berglandschaft eingebettet liegt. An vielen Punkten des Ortes öffnen sich deshalb spektakuläre Panoramen auf die Costa del Sol Andalusiens.
Der Kern der Altstadt ist mit seinen typischen, weißen Häusern maurischen Ursprungs. Sehenswert ist die Pilgerkirche Santuario de la Virgen de la Peña mit dem Schutzheiligen der Stadt. Überdies gibt es sehr schön angelegte Parkanlagen und ein paar kleine Museen. Im Miniaturen-Museum ist das Abendmahl von Leonardo Da Vinci auf einem Reiskorn dargestellt. Das Porträt von Präsident Lincoln ist des Weiteren auf einem Stecknadelkopf gemalt.
Die überragende Gastronomie von Mijas ist für die traditionelle, andalusische Kochkunst weit über den Ort hinaus bekannt. Zur Erkundung der Stadt und der Umgebung bieten sich Rundfahrten mit dem typischen “Eseltaxi“ an.
Villajoyosa
Villajoyosa liegt direkt an der Costa Blanca in der Provinz Alicante. Die teilweise noch befestigte Altstadt zieht sich an den Ufern des Rio Amadoro entlang. Ihr reiches kulturelles Erbe geht auf die Phönizier, Griechen, Römer und schließlich den Mauren zurück. Über Jahrhunderte hinweg war die Stadt ein wichtiger Hafen für den Handel über das Mittelmeer. Villajoyosa ist berühmt für seine alte Tradition in der Herstellung von Schokolade. Deshalb bieten viele Cafes und Konditoreien ihre Kreationen aus eigener Herstellung an. In den Manufakturen sind die Besucher bei Führungen und kosten der Produkte gerne gesehen. Die bunt bemalten Häuser an der bildschönen Küstenpromenade stammen noch von der Seefahrer-Tradition her. Somit konnten die Seeleute ihre Häuser schon von der Ferne erkennen.
Guadix
In der Provinz Granada liegt eine der ältesten und seltsamsten Siedlung Spaniens. Es ist die Stadt Guadix im Nordosten von Granada mit ihren etwa 2000, immerhin noch gut erhaltenen Höhlen.
Durch den Ausbau von natürlichen Höhlen legten die Bewohner sie einst als Lager für Vorräte an. Später nutzten sie sie dann als kühle Wohnungen und Zuflucht vor der großen Hitze im Sommer.
Die Mehrzahl der Wohnhöhlen stammt aus dem Mittelalter, als Guadix von 1238 bis 1492 zum Emirat von Granada gehörte.
Heute sind die meisten zu modernen Wohnungen umgebaut, in denen gut die Hälfte der Einwohner von Guadix lebt. In den heißen Sommermonaten sind sie ein idealer Zufluchtsort vor der Hitze. Einige der Höhlen sind zudem zu Museen, Kapellen und sogar zu Hotels erweitert.
Die ursprüngliche Geschichte von Guadix geht auf die Phönizier und Römer zurück. Seit dem frühen Mittelalter ist sie von den, lange Zeit hier sesshaften Mauren geprägt. Zu Zeit ihrer Herrschaft war sie das Zentrum der Seidenherstellung in Spanien.
Ein stattliches Erbe der maurischen Kultur ist die Alcazaba de Guadix aus dem elften Jahrhundert. Von den Türmen der Festung bietet sich ein herrlicher Blick auf die zum Teil schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
In der Altstadt erhebt sich neben prunkvollen Adelshäuser die Kathedrale von Guadix. Ihr Bau begann um 1510 auf den Grundmauern einer maurischen Moschee. Die Fertigstellung erfolgte allerdings erst um 1796. Aufgrund der langen Bauzeit enthält sie Baustile von der Gotik über die Renaissance bis schließlich hin zum Barock.
Städte und Dörfer in Madrid
Mejorada del Campo
Das Städtchen Mejorada del Campo liegt etwa 20 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Madrid entfernt. Hier baut der, aus TV-Reportagen bekannte Justo Gallego, auch „Don Justo“ genannt, seit mehr als 55 Jahren an einer imposanten Kathedrale. Bis heute hat er das Bauwerk annähernd alleine und eigenhändig erstellt. Von Fall zu Fall erhält er Hilfe von seinen Neffen oder Nachbarn. Baupläne oder eine Erlaubnis dafür gibt es nicht.
Das Kirchenschiff misst 50 mal 25 Meter und erreicht die enorme Höhe von 36 Meter an der Kuppel. Die noch nicht fertig gestellten Haupttürme sollen eine Höhe von 58 Meter erlangen. Insgesamt erstreckt sich das Bauwerk auf einer Fläche von immerhin 8000 Quadratmeter. Die Kathedrale mit der zentralen Kuppel hat zudem eine Krypta, einen Kreuzgang und eine Sakristei. Seitlich neben dem Hauptschiff errichtet der Bauherr noch eine große Taufkirche. Außen ist die Kathedrale mit mehr als ein Dutzend Türmchen verziert. Die Baumaterialien sind überwiegend recyceltes Altmaterialien oder stammen von Deponien bzw. Halden von Baufirmen. Der Baufortschritt richtet sich immer nach „Don Justo’s“ Einkommen und den Spenden in Form von Baumaterial oder Geld.
Mejorada del Campo
Justo Gallego – das Versprechen
Justo Gallego Martinez erblickte 1925 als Sohn einer Bauernfamilie in Mejorada del Campo das Licht der Welt. Mit 27 Jahren trat er aus tiefer religiöser Denkweise als Novize in das Kloster Santa María de Huerta der Benediktiner ein. Er erkrankte an einer schweren Tuberkulose und musste deshalb das Kloster nach acht Jahren wieder verlassen. Während der Genesung betete er zur Virgen del Pilar, der Nationalheiligen von Spanien. Aus Dankbarkeit legte er das Versprechen ab, dass wenn er überlebe, der Virgen del Pilar zu Ehren eine Kathedrale erbaue.
Wikipedia: Nuestra Señora del Pilar oder auch Virgen del Pilar
Im Jahre 1961 begann er schließlich mit dem Bau auf einem geerbten Grundstück und nannte die Kathedrale „Nuestra Señora del Pilar“. Auch international ist das Bauwerk inzwischen bekannt. Das Museum of Modern Art in New York widmete ihm eine Ausstellung.