Alcalá del Júcar

Alcalá del Júcar ist im Süden der autonomen Gemeinschaft Castilla la Mancha in der Provinz Albacete angesiedelt.
Von einer flachen Hochebene führt eine serpentinenartige Straße hinab in eine tiefe, sichelförmige Schlucht des Rio Jucar. An den steil aufragenden Felswänden „kleben“ die weißen, stufenförmig angeordneten Häuser scheinbar an den Steilhängen. Ihre Konstruktion ist oft auf natürliche Höhlen oder Vorsprüngen in den Felsen gestützt.
Als Vorrats- und Lagerräume mit über das ganze Jahr gleichbleibenden Temperaturen nutzte die Bevölkerung die Höhlen bereits im frühen Mittelalter.

Alcalá del Júcar Gesamtansicht von Norden
Alcalá del Júcar Ansicht von Norden
Alcalá del Júcar maurische Burg
Maurische Burg über der Ortschaft
Alcalá del Júcar Ansicht vom Süden
Ansicht vom Süden

Später entstanden aus den Höhlen Wohnungen. Zur Platzgewinnung wurden sie immer wieder erweitert und mit Gängen untereinander verbunden. Sie ziehen sich wie eine bizarre, unterirdische Schattenwelt durch den gesamten Ort. In einigen dieser natürlichen und erweiterten Höhlen sind Bars, Restaurants und sogar Festsäle eingerichtet.

Alcalá del Júcar Flusstal des Jucar
Flusstal des Jucar
Alcalá del Júcar Pfarrkirche San Andrés
Pfarrkirche San Andrés
Alcalá del Júcar schmale Gasse im Ort
Schmale Gassen im Ortskern

Cuerva de diabolo in Alcalá del Júcar

Die spektakulärste und größte Höhle ist die Cuerva de diabolo (Teufelshöhle) mit einem Restaurant und sogar einer Diskothek mit Bühne.
Die Höhle befindet sich seit mehr als 30 Jahre im Privatbesitz, ist jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Besitzer, ein ehemaliger Stierkämpfer restaurierte und erweiterte die um 1900 erbaute Höhle. Er verband sie zudem mit der darüber liegende, aus der Maurenzeit stammende, 750 Jahre alte Cueva de Garadén über ein fünfstöckiges Treppenhaus. Die Größe der Cuerva de diabolo betrug ehemals etwa 180 Quadratmeter. Infolge den stetigen Erweiterungen durch den Besitzer hat sie heute die ansehnliche Fläche von etwa 750 Quadratmeter.

 

Alcala de Jucar Ausstellung in der Cuerva de Diabolo
Ausstellung in der Cuerva de Diabolo
Alcala de Jucar Verbindungsgang in der Cuerva de Diabolo
Verbindungsgang in der Cuerva de Diabolo
Alcalá del Júcar Cuervo de Diabolo
Cuerva de Diabolo

Entsprechend den meisten Höhlen befindet sich der Zugang in einem vorgebauten Haus in den schmalen Gässchen.
In den Gängen und den erweiterten Höhlenräumen sind eine Vielzahl von gebräuchlichen bis kuriosen Dingen ausgestellt. Es sind zum Beispiel Gegenstände aus der Geschichte des Ortes und des Besitzers selbst. Ein etwa 90 Meter langer Tunnel durchquert den Felsen und führt schliesslich zur anderen Seite des Canyons. Hier befinden sich neben weiteren Ausstellungsräumen die Diskothek und eine Bar mit Restaurant. Anschließend folgt ein großer, in die Felsen geschlagener Aussichtsbalkon mit einen atemberaubenden Blick in die vegetationsreiche Schlucht des Rio Júcar.
Nebenan beginnt der Treppenaufgang in die fünf Stockwerke höher gelegene Cueva de Garadén. Ein 170 Meter langer Tunnel durchquert wiederum den Berg bis zum Ausgang im oberen Teil des Ortes.

Alcala de Jucar Diskothek in der Cuerva de Diabolo
Diskothek in der Cuerva de Diabolo
Alcalá del Júcar Ausstellung in der Cuerva de Diabolo
Ausstellung in der Cuerva de Diabolo
Alcalá del Júcar Cuerva de Diabolo Terasse
Cuerva de Diabolo Terasse

Enge und steile Gassen zur Burg

Die engen steilen und verwinkelten Gässchen des Ortskerns winden sich an traditionellen weiß getünchten Häusern vorbei hinauf zu einer restaurierten Burg. Sie ist maurischen Ursprungs aus dem zwölften Jahrhundert und diente zur Abwehr gegen die Christen. Von ihren Türmen aus bietet sich ein herrlicher Rundblick über das klamm ähnliche Tal des Rio Júar und die wunderschöne, vegetationsreiche Landschaft.
Die denkmalgeschützte, mittelalterliche Altstadt ist für den Autoverkehr völlig ungeeignet und demzufolge gesperrt.

Auf der anderen Seite des Flusses liegt auf einer Anhöhe die ungewöhnliche und in Spanien einzigartige Stierkampfarena von Alcalá del Júcar. Sie ist eine der ältesten Spaniens und aus Lehm, Stroh und Felsgesteinen gebaut. Ihre Natursteintribünen sind überdies direkt in den Felsen gehauen. Die unregelmäßige ovale Form erinnert an einen Schiffsrumpf und ist zudem einzigartig. Außer wenigen Stierkämpfen finden dort hauptsächlich andere kulturelle Ereignisse statt.
Im Tal führt eine restaurierte römische Brücke über den Fluss und verbindet die historische Altstadt mit dem modernen Teil des Ortes.
Hier liegt inmitten des Rio Jucar eine kleine Insel mit grünen Parkanlagen und zudem einem Strandbad.

Alcala del Jucar Stierkampfarena
Stierkampfarena von Alcalá del Júcar
Alcalá del Júcar Römische Brücke über Júcar
Römische Brücke über den Rio Júcar
Alcalá del Júcar Insel im Rio Jucar
Insel im Rio Jucar

Alcalá del Júcar wird als eines der schönsten Dörfer Spaniens bezeichnet und ist seit 1982, auf königlichem Erlass, kunsthistorisches Denkmal. 1986 erzielte das Städtchen überdies den dritten Platz für die beste künstlerische Beleuchtung nach dem Eifelturm und der Großen Moschee von Istanbul.

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